Als der Großvater meines Mannes verstorben war, bekam ich von seiner Lebensgefährtin den alten Seidenmorgenmantel geschenkt. Er war am Rückteil defekt und konnte daher nicht mehr weitergegeben werden, aber sie meinte, ich könnte ja die schöne Seide noch zu etwas anderem vernähen. Und da lag er dann bei mir. Ohne Idee und Vorstellung was daraus werden könnte, rutschte er immer weiter in die hinterste Ecke. Jetzt habe ich ihn beim Aufräumen wieder gefunden und dank einer netten Facebook-Gemeinschaft auch tolle Ideen für Nähprojekte gesammelt. Meine Vorstellung war von Anfang an etwas zu nähen, dass ich an die Familie und Freunde verschenken könnte - auch als Erinnerung quasi. Und da es sich doch irgendwie auch um eine kleine Herzensangelegenheit handelt, habe ich mich nun entschieden kleine Dekoherzen zu nähen.
Idee also da, Umsetzung in Arbeit. Da ich mir schon dachte, das Seide nicht ganz einfach ist, schnell noch nach Tipps und Tricks gesucht. Ich hatte von einem Vlies gelesen, das ganz dünn dafür sorgt, das die Seide nicht so furchtbar ausfranst, jedoch ohne genaue Bezeichung. Der Stoffladen meines Vertrauens hatte leider keine Idee und so zog ich mit Vliesline für Applikationen wieder nach Hause. Naja, nicht so ganz, was ich gesucht habe. Aber es geht besser als ohne.
Mein bisheriges Fazit lässt sich wohl am besten als „Puhhhh“ zusammenfassen. Sehr aufwändig, sehr zeitintensiv und so richtig Spaß macht mir die Diva Seide in der Verarbeitung bisher nicht. Aber das Ergebnis ist in Ordnung. Ich habe mir jetzt vorgenommen ca. 5 Herzen pro Woche zu fertigen (Rohlinge) und diese am Schluss alle noch zu verzieren. Es wird also noch dauern. Hier schonmal ein paar Impressionen rund um die einzelnen Arbeitsschritte.
Ich bügle zunächst die Vliesline auf, auf die ich die Herzen vorgezeichnet habe.
Nähen noch mit Vliesline (Papier), das ziehe ich erst später ab, da das aufzeichnen auf der dunklen Seide recht schwierig ist.
Vorbereitung zum wenden.
Füllen, dann Wendeöffnung schließen.